Déjà-lu?


Stille Sehnsucht

Notiz / 22. Januar 2021

Liebe Bücherfreunde,

eigentlich wollte ich zu dem Photo ein schönes Wintergedicht suchen. Mir gefällt die Winterlandschaft: Dramatische Wolken, am Horizont eine helle Sonne, weißer Schnee und als Kontrast das schwarze Geäst kahler Bäume. Aber in den letzten beiden Tagen hat ein kräftiger, warmer Wind alles Weiß verschwinden lassen und die – zugegeben gedeckten – Farben wieder hervorgezaubert. Und da keimte eine kleine Sehnsucht nach dem Frühling auf…

O wie ist es kalt geworden
und so traurig, öd´und leer!
Ruhe Winde wehn von Norden,
und die Sonne scheint nicht mehr.

Auf die Berge möchte´ich fliegen,
möchte sehn ein grünes Tal,
möchte´in Gras und Blumen liegen
und mich freut am Sonnenstrahl.

Möchte hören die Schalmeien
und der Herden Glockenklang,
möchte freuen mich im Freien
an der Vögel süßem Sang.

Schöner Frühling, komm doch wieder,
lieber Frühling, komm doch bald,
bring uns Blumen, Laub undLieder,
schmücke wieder Feld und Wald!

August Heinrich Hoffmann von Fallersleben

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