Déjà-lu?


Wer hat’s erfunden?

Notiz / 8. März 2022

Liebe Bücherfreunde,

der Schweizer Autor Joachim B. Schmidt hat einen alten Stoff neu aufbereitet. Und wie! Böse Zungen behaupten ja, dass es ohne Friedrich Schiller und sein Drama „Wilhelm Tell“ die Schweiz gar nicht geben würde. Das Denkmal, dass er diesem ausgewiesenen Kämpfer für individuelle Selbstbestimmung und eine freie Gesellschaftsordnung setzt, wankt auch im Jahr 2022 nicht. Dennoch erkühnt sich ein Autor, die von allen Generationen verinnerlichte Lesart der Sage neu, vor allem modern, zu definieren. Kurze, rasch aufeinander folgende Szenen, harte Schnitte, schnelle Perspektivwechsel und ein rasantes Vorantreiben der Handlung lassen aus dem Stoff eine Art Drehbuch entstehen, das den Leser mit jeder Seite mehr fesselt und in das Geschehen hineinzieht. Ideenreich, spritzig und mit großer Fabulierkunst gelingt es dem modernen Autor, dem klassischen Dramatiker auf Augenhöhe zu begegnen.

Großes Kino!

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