Geschenke
Notiz / 5. Dezember 2020
„Die Gesamtsumme aller unerwünschten Geschenke, die jedes Jahr unter den Weihnachtsbäumen in Deutschland landen, beträgt rund eine Milliarde Euro. Jeder fünfte Deutsche gab an, dass er im letzten Jahr unerwünschte Geschenke zu Weihnachten bekommen hat.“
Gefunden in: „Kleines Adventsbuch. Und bunte Lichter ohne Zahl, die brannten ringsumher…24 weihnachtliche Kuriositäten.“ Coppenrath Verlag.
Die Frage nach dem richtigen Geschenk ist nicht immer leicht zu beantworten. So viele liebe Menschen wollen bedacht und so unterschiedliche Bedürfnisse müssen berücksichtigt werden. Der Eine hat tausend Wünsche, der Andere möchte gar nichts, denn er hat ja schon alles. Besonders heikel ist Verabredung „dieses Jahr schenken wir uns aber nichts“. Wenn man sie konsequent umsetzt, riskiert man lange Gesichter unterm Tannenbaum, weil jeder insgeheim auf zumindest eine Kleinigkeit gehofft hat. Und weil jeder denselben Gedanken hat, aber niemand sich die Blöße des „Nichtsgeschenkthabens“ geben möchte, wechseln dann doch entgegen der Vereinbarung hübsch verschnürte Päckchen ihren Besitzer. Schöne Überraschung oder böses Erwachen?
„Bei unerwünschten Geschenken sollten wir uns verhalten wie Josef: ruhig und gelassen.“
Bertrand Russel
Wenn wir uns also auf die Jagd nach dem richtigen Geschenk machen, sollten wir dabei einfach die Verse von Joachim Ringelnatz beherzigen:
Schenken
Schenke groß oder klein,
aber immer gediegen.
Wenn die Bedachten
die Gaben wiegen,
sei dein Gewissen rein.Schenke herzlich und frei.
Schenke dabei
was in dir wohnt
am Meinung, Geschmack und Humor,
so dass die eigene Freude zuvor
dich reichlich belohnt.Schenke mit Geist ohne List.
Gefunden in: „Der festliche Adventskalender. 24 Gedichte, Lieder und Rezepte.“ Fischer Verlag, S. 202.
Sei eingedenk,
dass dein Geschenk
du selber bist.